Wenn der eigene Hund oder die Katze erkrankt oder an einem folgenschweren Unfall beteiligt ist, geht das richtig ins Geld. Keine Sorge: Fast jedes Risiko lässt sich absichern.
Text: Eva Neuthinger
Ein Hund ist teuer. Zumindest im Unterhalt. Futter, Steuer, Impfungen: Das geht ins Geld. Für Katzen fallen in der Regel zwar weniger Kosten an, aber wenn die Mieze krank wird, zahlt man beim Arzt für eine gründliche Untersuchung ebenfalls einen dreistelligen Betrag. Tierschützer schätzen die Aufwendungen über das ganze Leben einer Katze auf 10.000 bis 15.000 Euro, für einen kleinen Hund können es 30.000 Euro sein. Und für eine Operation legt man sowieso nicht selten mehrere Tausend Euro auf den Tisch.
Voll umfassender Schutz ist gefragt
Kein Wunder, dass sich immer mehr Tierhalter absichern wollen. „Bei Hund und Katze geht der Trend zu einem voll umfassenden Versicherungsschutz“, beobachtet Felix Garlipp, Bereichsleiter Produkt- und Portfoliomanagement der Uelzener Versicherungen, einem Partner der Sparkassen-Finanzgruppe und der größte Tierversicherer in Deutschland.
Ein absolutes Muss für Hundehalter ist dabei eine Haftpflichtpolice, denn Besitzer haften für die von ihren Hunden verursachten Schäden. „Schadensersatzforderungen nach Verletzungen von Personen können Ansprüche in Millionenhöhe nach sich ziehen“, warnt Garlipp. Einige Bundesländer wie Berlin, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein oder Thüringen schreiben die Haftpflicht für Hunde ohnehin vor. Die anderen verlangen nur für gefährliche Tiere eine Haftpflicht.
Die Beiträge für die Hundehaftpflichtpolice orientieren sich an der Rasse sowie den gewählten Deckungssummen. Bei 3,59 Euro im Monat geht es bei der Uelzener los. „Falls der Hund bei Antragstellung über sechs Jahre alt ist, gewähren wir Altersvorteile“, so Felix Garlipp. Aber: Hunde, die gewerblichen Zwecken dienen, etwa Wachhunde, können nicht mitversichert werden.
Einschränkungen gibt es bei als gefährlich eingestuften Hunderassen. Gegebenenfalls muss ein Maulkorb getragen werden. Gut zu wissen: Als zahme Haustiere fallen Katzen, Hamster, Mäuse, Kaninchen, Wellensittiche und Bienen unter die Privathaftpflichtversicherung, so die Sparkassenversicherung auf ihrer Internetseite. Ein Tipp für Hundehalter: Die Tierhalterhaftpflicht ist als Sonderausgabe steuerlich absetzbar.
Hilfe im Krankheitsfall
Besonders viele Tierbesitzer fragen zudem nach einer Krankenversicherung. Das Interesse ist vor allem seit Inkrafttreten der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) vor rund zwei Jahren deutlich gestiegen. „Hintergrund ist, dass wir infolge der Anpassung erhöhte Kosten für tierärztliche Behandlungen bei Hunden um rund 45 Prozent sowie bei Katzen um rund 40 Prozent haben“, so Garlipp.
Die Uelzener versichert folgende Risiken nach dem Bausteinprinzip, bestehend aus OP-Versicherung, Krankenvollversicherung sowie Reha- und Zahnschutz. „Wir übernehmen im Rahmen der OP-Versicherung je nach Tarif die Kosten für einen Eingriff komplett, unabhängig vom Erstattungssatz der GOT. Es sind alle Operationen bei uns versicherbar, also auch jene, die aufgrund von rassetypischen Erkrankungen oder wegen Erbkrankheiten notwendig sind“, erläutert Felix Garlipp. Für den Hund fangen die Beiträge bei 10,63 Euro pro Monat an, für die Katze bei 9,28 Euro.
Hundebesitzer können drei Tarife bei der OP-Versicherung wählen. Im Basistarif ist die Erstattung auf 1500 Euro pro Jahr limitiert. Der Schutz umfasst OPs unter Vollnarkose inklusive Nachbehandlung sowie alternative Behandlungen wie Akupunktur, ebenso Telediagnostik oder Notdienstgebühren, Operationen unter örtlicher Betäubung allerdings nicht. Im Premiumtarif sind auch minimalinvasive und nicht invasive OP-Methoden inklusive. Maximal erstattet die Versicherung 3000 Euro per annum.
Einen Rundumschutz bietet der Tarif Premium Plus. So ist auch Fremdkörperentfernung ohne OP inkludiert. Wer möchte, kann hier noch den Reha- oder den Zahnzusatzbaustein einschließen. Die Versicherung übernimmt jegliche Kosten ohne Limit. Nebenbei bemerkt: Eine OP-Versicherung ist für viele Pferdehalter von Interesse. Für monatlich ab 25,07 Euro sind rund um jeden Eingriff drei Tage Vor- und siebzehn Tage Nachbehandlung inklusive.
Was die Krankenvollversicherung leistet
Der zweite Baustein ist die Krankenvollversicherung. Wer auch ambulante oder stationäre Behandlungen absichern will, schließt sie ab. Die monatlichen Beiträge für Bello starten bei 47,50 Euro, für Garfield bei 22,08 Euro. Je älter das Tier bei Abschluss ist, desto höher sind natürlich die Beiträge. Daher gelte, so Garlipp: „Früh versichern lohnt sich!“
Und dann gibt es noch die Bausteine Reha- und Zahnschutz. Grundsätzlich sind Zahn-OPs oder -behandlungen in der Krankenvollversicherung abgedeckt. Der Zahnzusatztarif umfasst eine medizinisch notwendige Gebisskorrektur, eine Zahnprothese oder die Zahnreinigung. Und der Reha-Baustein hilft, falls innerhalb von 21 Kalendertagen nach einer versicherten OP weitere Behandlungen wie Physiotherapie oder Osteopathie notwendig sind. Ähnliche Offerten hat die Uelzener auch für Katzenfreunde.
Haustierschutzbrief als Komfortlösung
Wer den Schutz abrunden möchte, nimmt den Tierschutzbrief für Haustiere der Sparkassengesellschaft Deutsche Assistance hinzu. Dessen Ziel ist es, Halter von Hund oder Katze bei Problemen schnell zu unterstützen – inklusive 24-Stunden-Hotline. Zudem besteht die Möglichkeit, die digitale Tierarztsprechstunde zu konsultieren. Die Deutsche Assistance übernimmt im Notfall die Aufwendungen für die Unterbringung der Fellnase sowie die Fahrtkosten des Tierarztes bei Hausbesuchen oder den Transport in die Praxis. Und: Stirbt der Liebling, ersetzt die Gesellschaft die Kremationskosten, und Halter bekommen bei Bedarf psychologische Beratung.
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