Schwedens Hauptstadt Stockholm ist auf 14 Inseln erbaut. Ein winterlicher Streifzug zu Popgrößen, Krimihelden und Abenteuern auf dem Eis. Übrigens: Mein Lübecker Kunden sparen aktuell bei der Buchung einer viertägigen Städtereise – weitere Infos im Kasten rechts.
Text: Dorothee Fauth
Auf der einen Seite der verzweigte See Mälaren, auf der anderen die Ostsee, in der Mitte ein Inselchen, das wie ein Pfropf dazwischensitzt: Über Jahrhunderte war Gamla Stan, die heutige Altstadt, das eigentliche Stockholm, das sich nun über 14 Inseln erstreckt. In Gamla Stan beginnt jeder Besuch der schwedischen Hauptstadt, die im Winter einen ganz eigenen Charme besitzt. Wenn das Tageslicht kostbar geworden ist und die Wintersonne die bunten Häuser in der kalten, klaren Luft intensiv zum Leuchten bringt. Spätestens nach dem Bummel durch die verwinkelten mittelalterlichen Gassen wird es Zeit für eine erste Fika, die schwedische Kaffeepause, um sich aufzuwärmen und die nächsten Schritte zu planen.
Könnte man Järnpojke unweit des Königspalasts fragen, die kleine Skulptur eines Jungen, der zum Mond schaut, er würde vielleicht Richtung Djurgården zeigen. Dorthin, wo der Untergang der Vasa bestaunt und nebenan „Waterloo“ geträllert wird. Djurgården ist Stockholms Museumsinsel – eine kurze Schiffspassage von Gamla Stan entfernt. Im Vasa-Museum ist die gleichnamige Galeone ausgestellt, die 1628 bei ihrer Jungfernfahrt sank. 333 Jahre später wurde Stockholms Titanic geborgen und ihr Untergang zum Welterfolg. Nicht weit davon entfernt taucht man in die Popgeschichte eines schwedischen Exportschlagers ein: Auch ABBA hat hier ein eigenes Museum.
Die Saluhall ist ein Fest der Sinne
Wikingermuseum, Freilichtmuseum, Astrid-Lindgren-Welt: Wer zwischendurch frische Luft schnappen möchte, kann das im Djurgården-Park ausgiebig tun. Er ist Teil des Ekoparken, des weltweit ersten Nationalstadtparks, mit uralten Eichen und einer reichen Artenvielfalt. Meldet sich der Hunger? Dann ab zur Saluhall im noblen Östermalm. Die Markthalle von 1888 – außen Backstein, innen Gusseisen – ist ein Food-Tempel und ein Fest der Sinne, vor dessen Auslagen sich Hausfrauen wie Gourmetköche drängen.
Ganz anders präsentiert sich Södermalm im Süden der Stadt. Das einstige Arbeiterviertel ist heute jung, hip und kreativ. Zwischen trendigen Bars und Läden können Besucher auch Krimiluft schnuppern: bei einer Tour auf den Spuren von Stieg Larssons Millennium-Trilogie. Hier wohnen und ermitteln die Romanhelden. Und hier liegen deren Stammlokale wie das Restaurant Kvarnen mit typisch schwedischem Essen.
Von Södermalm schweift der Blick weit über die Inselmetropole. Doch es gibt noch viel mehr Inseln vor den Toren der Stadt, und keiner hat Stockholm gesehen, der eine Fahrt in den zauberhaften Schärengarten verpasst. Mehr als 24 000 dieser Inseln liegen in der Ostsee. Ein Teil der felsigen Außenposten ist bewohnt, daher fahren auch im Winter Schiffe in diese weitläufige Meereslandschaft. Dann findet man dort viel Ruhe, dazu gute Restaurants und ganz sicher eine Sauna – um danach wenigstens einmal abzutauchen in die Wasser dieser schwimmenden Stadt.
Bestimmt wird uns Järnpojke am Ende ein Versprechen abnehmen: dass wir wiederkommen, im Sommer, wenn die Sonne kaum mehr untergeht.
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