Andreas Schubert ist seit Anfang 2022 als Nachhaltigkeitsmanager bei der Sparkasse zu Lübeck tätig. Im Interview berichtet er von seinen Aufgaben, wie Nachhaltigkeit bei der Sparkasse gelebt wird und über die Ziele in den nächsten Monaten.
Mein Lübecker: Was macht eigentlich ein Nachhaltigkeitsmanager?
Schubert: Nachhaltigkeit ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen. Das Thema ist sehr vielfältig. Und darin spiegeln sich auch die Aufgaben eines Nachhaltigkeitsmanagers wider. Ich bin Koordinator bei allen Fragestellungen rund um Nachhaltigkeit – die erste Anlaufstelle, wenn es um neue Informationen geht. Darüber hinaus fungiere ich als Unterstützer bei der Umsetzung von Themen rund um Nachhaltigkeit, bilde Netzwerke außerhalb und innerhalb der Sparkasse.
ML: Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in der Sparkasse zu Lübeck?
Schubert: Einen sehr großen. Die Sparkassenidee basiert seit mehr als 200 Jahren auf einem ausgeprägten Gedanken von ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Wir möchten erfolgreich sein und außerdem etwas für die Region tun. Das haben wir in unserer Vision und unserem Selbstverständnis „Gut für Lübeck“ verankert. Darüber hinaus bietet unsere Verbindung mit der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung eine hervorragende Möglichkeit, von dem Geschäftserfolg einen Großteil an das Gemeinwesen in der Region zurückzugeben. Erwirtschaftete Überschüsse werden in großem Umfang an die Stiftung ausgeschüttet, die dann gemeinnützige Initiativen fördert. Das kommt allen Lübeckerinnen und Lübeckern zugute. Seit 2005 waren das 40 Millionen Euro!
ML: Die Sparkasse zu Lübeck AG hat 2020 die „Selbstverpflichtung für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften“ unterzeichnet. Was beinhaltet sie?
Schubert: Eine Kernaussage ist: Wir wollen den eigenen Geschäftsbetrieb bis zum Jahr 2035 CO2-neutral gestalten. Ein weiteres Ziel ist der aktive Einsatz für den Klimaschutz. Die Aktion „Papierberge sparen, Bäume pflanzen“ ist dafür ein schönes Beispiel. Zudem sollen die Finanzierung und Eigenanlage auf Klimaziele ausgerichtet werden. Ein Bestandteil der Selbstverpflichtung ist auch, das Bewusstsein der Kundinnen und Kunden für nachhaltige Wertpapierinvestments zu fördern. Wir haben sehr früh begonnen, eine grüne Produktpalette voranzutreiben und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin zu schulen. Der Anteil grüner Geldanlagen liegt bei mehr als 50 Prozent! Da sind wir in der Sparkassen-Finanzgruppe führend.
ML: Sie möchten Kundinnen und Kunden aktiv bei der Transformation begleiten. Wie sieht das aus?
Schubert: Das lässt sich am besten an einem konkreten Beispiel erklären. Viele Immobilienbesitzende stehen vor der Herausforderung, das eigene Haus energetisch zu sanieren oder auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Dabei möchten wir unsere Kundinnen und Kunden aktiv begleiten, beraten und Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen. Aktuell diskutieren wir auch darüber, einen Klimakredit aufzulegen. Damit möchten wir Menschen in der Region bei der Umsetzung energetischer Maßnahmen unterstützen.
ML: In welchen Bereichen der Sparkasse wird Nachhaltigkeit bereits aktiv gelebt?
Schubert: In vielen Bereichen. Wir sind aktuell dabei, um nur einige Beispiele zu nennen, unsere Dienstwagenflotte auf Elektromobilität umzustellen. Zudem haben wir den Bereich Materialbeschaffung zentralisiert und nachhaltig ausgerichtet. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitenden Möglichkeiten, auf das Auto zu verzichten – sei es durch Fahrradleasing oder finanzielle Förderung der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Sie können mobil arbeiten. Das hat ökologische Vorteile und fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – auch ein wichtiger Baustein, der zum Thema Nachhaltigkeit gehört.
ML: Welche Ziele haben Sie sich für 2023 gesteckt?
Schubert: Wir werden das Thema Transformationsberatung sowie unser Produktangebot weiterentwickeln. So werden wir uns Gedanken machen, wie wir unser Girokonto nachhaltig gestalten können. Ganz wichtig ist uns auch, stärker mit unseren Kundinnen und Kunden in Dialog zu treten, um abzufragen, welche Erwartungen und Wünsche sie in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit an uns haben.
Lieber Bäume pflanzen statt Papierberge ernten
„Wir möchten mit Ihnen 2,5 Millionen Kontoauszüge einsparen. Dafür pflanzen wir 100 Bäume in der Region Lübeck“ – so lautete die Ankündigung im April 2022. Die Sparkasse zu Lübeck hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, auf papierhafte Kontoauszüge zu verzichten und stattdessen das Elektronische Postfach im Online-Banking zu nutzen.
Bislang wurden seit Aktionsstart mehr als eine Million Kontoauszüge eingespart! Die Aktion ist eine Kooperation mit dem Verein Hanse-Obst e. V., der die Bäume passend zum Standort aussucht und sie fünf Jahre betreuen wird. Die ersten Bäume wurden bereits gepflanzt, weitere Aktionen folgen. Vereine und gemeinnützige Einrichtungen dürfen sich gern unter postmarketing@sparkasse-luebeck.de melden und einen geeigneten Standort für weitere Baumpflanzungen vorschlagen.
Sie möchten sich gern an der Aktion beteiligen? Dann stellen Sie Ihre Kontoauszüge auf digital um. Rufen Sie Ihre Kontoauszüge nur noch im Elektronischen Postfach im Online-Banking, über die Sparkassen-App oder den neuen E-Zugang ab. Die Umstellung ist ganz einfach. Sie können sie im Online-Banking direkt vornehmen oder sich an Ihre Kundenberaterin oder Ihren Kundenberater wenden.
Fotos: Sparkasse zu Lübeck