Keine Angst vor Fonds

Ob für das Studium der Kinder, den Hauskauf oder die Altersvorsorge: In Fonds angelegt, kann Geld in Ruhe wachsen. Aber wie funktioniert ein Investmentfonds eigentlich? Sieben zentrale Aspekte im Überblick.

Text: Melanie Rübartsch

Aspekt 1: Aktienfonds streuen das Risiko. Bei einem Fonds investieren viele Anleger in einen Topf. Die Investmentgesellschaft, die ihn verwaltet, kauft davon Anlageprodukte. Das können Aktien sein, festverzinsliche Wertpapiere oder Zertifikate. Dadurch wird eine höhere Risikostreuung erreicht als etwa bei Einzelaktien. An der Gesamtheit aller Werte, dem Fondsvermögen, ist der einzelne Anleger entsprechend seiner Einlage, also seinen Fondsanteilen, beteiligt. Der Wert wird börsentäglich festgestellt. Die Sparkassen haben mit Deka Investment eine eigene Fondsgesellschaft, die zahlreiche Produkte aller Art anbietet.

Aspekt 2: Gemanagte Fonds und ETFs. Bei Fonds wird zwischen aktiv gemanagten Fonds und Indexfonds, sogenannten ETFs, unterschieden. Aktiv gemanagte Fonds werden von Fondsmanagern ständig an die Entwicklung der Märkte, bestimmter Anlagethemen oder Branchen angepasst, sodass sie idealerweise besser abschneiden als der Markt. ETFs kommen im Prinzip ohne Fondsmanagement aus, was sie in der Regel günstiger macht als aktiv gemanagte Fonds. ETFs orientieren sich an einem Vergleichsindex, dessen Wertentwicklung sie eins zu eins abbilden wollen. Als Börsenindizes kommen zum Beispiel der DAX, der MSCI World oder der Dow Jones infrage.

Aspekt 3: Fondsportfolio an die eigene Risikomentalität anpassen. Anders als bei Festgeldanlagen müssen Fondsanleger die Kursschwankungen an der Börse einkalkulieren, denn Aktienfonds können auch Verluste machen und das eingesetzte Kapital verringern. Daher ist zum einen der Anlagehorizont wichtig. Wer sein Geld langfristig anlegt, kann tendenziell mit einer besseren Wertentwicklung rechnen, da der Fonds Zeit hat, mögliche Verluste auszugleichen.

Zum anderen sollte der Fonds zur eigenen Risikomentalität passen. Hintergrund: Jeder Fonds hat bestimmte Schwerpunkte. Das gilt für die Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe oder Renten und für die Zielrichtung. Der eine investiert weltweit, die andere regional, der Nächste nur in einigen Branchen. In den Produktinformationen des Fonds steht, welche Ausrichtung und Risikoklasse er hat. Faustregel: je höher der Aktienanteil, desto riskanter. Je höher der Anteil an Renten- oder Zinspapieren, desto sicherer. Tipp: Kern des Portfolios sollte ein global anlegender, breit streuender ETF sein.

Aspekt 4: Kleine Summen anlegen mit Fondssparplänen. Um Fonds kaufen zu können, benötigt man ein Depot. Im Kontomodell Mein Lübecker Premium ist ein kostenloses Deka-Depot enthalten. Mit S Broker hat die Deka zudem einen günstigen Online-Broker. Wer keine größeren Summen auf einmal investieren kann oder möchte, kann auch einen Fondssparplan abschließen. Dabei zahlt man regelmäßig fest vereinbarte – meist monatliche – Sparraten in einen Fonds. Der Mindestsparbetrag liegt in der Regel bei 25 Euro.

Ein großer Vorteil des Fondssparens ist, dass man auch mit kleineren Summen Vermögen aufbauen kann. Zudem lassen sich Kursschwankungen einfacher ausgleichen. Der Grund: Für den gleichen Betrag bekommen die Anleger zu den jeweils verschiedenen Einzahlzeitpunkten aufgrund des sich ändernden Börsenpreises unterschiedlich viele Fondsanteile. Im Mittel wird so ein vorteilhafter Durchschnittspreis erzielt. Das nennt man auch den Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt).

Aspekt 5: Auf die Gebühren achten. Eine wichtige Kennzahl beim Erwerb von Fonds ist die Total Expense Ratio (TER). Sie gibt an, wie hoch die jährlichen Verwaltungsgebühren und Managementkosten eines Fonds prozentual im Verhältnis zu seinem durchschnittlichen Volumen sind. Beispiel: Bei einem Fonds mit einer TER von 1,5 Prozent werden jährlich 1,5 Prozent des Fondsvermögens für Kosten aufgewendet. Wenn der Fonds beispielsweise eine Rendite von 8 Prozent erzielt, beträgt die Nettorendite für den Anleger 6,5 Prozent.

Einpreisen müssen Anleger außerdem den einmalig erhobenen Ausgabeaufschlag beim Kauf, eine Art Vertriebsprovision. Bei aktiv gemanagten Fonds kann er bis zu 5 Prozent betragen. Bei ETFs sind der Aufschlag sowie die Verwaltungsgebühren meist sehr viel geringer.

Aspekt 6: Aktienfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. ESG-Fonds sind Investmentfonds, die bei der Auswahl ihrer Anlagen neben den üblichen Kriterien Rendite, Sicherheit und Liquidität auch Nachhaltigkeitsmerkmale einbeziehen. Genauer gesagt: Sie berücksichtigen ökologische (Environment), soziale (Social) und Unternehmensführungskriterien (Governance). Damit zielen sie darauf ab, sowohl finanzielle Erträge als auch positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen.

Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen gibt es als aktiv gemanagte Fonds wie auch als ETFs. Die Deka hat für die entsprechenden Produkte Ausschlusskriterien für die Themenfelder Umwelt, Rüstung, Menschen- und Arbeitsrechte definiert. Zudem hat sich die Deka insgesamt verpflichtet, den deutschen Nachhaltigkeitskodex sowie internationale ESG-Standards einzuhalten.

Aspekt 7: Thesaurierende und ausschüttende Fonds. Ausschüttende Fonds zahlen die Erträge, die erzielt werden, regelmäßig an die Anleger aus; thesaurierende legen sie direkt wieder mit an. Der Anspareffekt ist im zweiten Fall in der Regel höher, da die Erträge automatisch das persönliche Fondsvermögen erhöhen, auf das die Rendite gezahlt wird. Der sogenannte Zinseszinseffekt ist also im Vergleich zu den ausschüttenden Fonds höher.

Ein Unterschied besteht auch bei der Besteuerung der Gewinne. Auf Kapitalerträge wie Dividenden und beim Verkauf erzielte Gewinne wird Abgeltungsteuer erhoben. Sie beträgt pauschal 25 Prozent. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Bei thesaurierenden Fonds ist eine Vorabpauschale zu entrichten. Sie wird im Januar fällig und automatisch vom Verrechnungskonto abgebucht.

Illustrationen: Adobe Stock

 

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