Beim Stichwort Navigation denken viele wahrscheinlich an Schiffe und Flugzeuge. Dabei navigieren wir praktisch täglich, wenn wir uns von A nach B bewegen. Das Europäische Hansemuseum Lübeck nimmt sich dieses Themas in einer neuen Sonderausstellung an, die Groß und Klein zum Mitmachen und Staunen einlädt. „Von hier nach dort – unterwegs mit Kompass und Navi!“ lautet der Titel der Schau, die bis zum 1. September täglich im Museum an der Untertrave zu sehen ist. Mit Mein Lübecker sparen Sie beim Eintrittspreis der Sonderausstellung.
Wie orientiert man sich zur See und auf dem Land? Welche Navigationstechniken haben die Menschen früher benutzt und woher weiß Google Maps eigentlich, wo man ist? Dies sind nur einige der Fragen, die im Europäischen Hansemuseum Lübeck (EHM) beantwortet werden. An zahlreichen Mitmachstationen können verschiedene Navigationstechniken ausprobiert werden, und eine Vielzahl historischer Objekte lädt zum Staunen ein.
Kinder und Erwachsene erfahren hier, was ein Sextant ist, wie man Handlot und Kompass benutzt, was man an einer Seekarte ablesen kann und wie sich Navigationsprogramme bis heute entwickelt haben. Mit ihren zahlreichen Mitmachstationen richtet sich die neue Ausstellung dabei speziell an Kinder, Jugendliche und Familien. Das EHM empfiehlt die Ausstellung insbesondere für Kinder von acht bis zwölf Jahren.
Hansehandel im Fokus
Da das Thema Navigation eng mit der Geschichte des Hansehandels verbunden ist, wurde die Schau für Lübeck um diesen Aspekt ergänzt. Ein besonderes historisches Objekt – ein Seebuch aus dem 15. Jahrhundert, mit dem sich die Hansekaufleute lange Zeit auf See orientierten –veranschaulicht diesen Teil der Navigationsgeschichte.
Ein Team von besonderen Charakteren begleitet die Entdeckerinnen und Entdecker auf ihrem Weg durch die Ausstellung: Ein mittelalterlicher Steuermann, eine Astronautin, ein Storch, zwei Seglerinnen und ein Kartograph geben unterhaltsame Tipps, die im Alltag angewendet werden können. Ihre besonderen Navigationsfähigkeiten helfen zudem dabei, Aufgaben in der Ausstellung zu lösen. So können Kinder an einem Maltisch eine eigene Landkarte zeichnen oder an einer Station im Eingangsbereich die Wegbeschreibung zum Museum anfertigen.
Die Wanderausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der vier norddeutschen Museen DSM Bremerhaven, Focke-Museum Bremen, Stiftung Historische Museen Hamburg (Altonaer Museum, Projekt Deutsches Hafenmuseum) und des Europäischen Hansemuseums Lübeck.
Noch viel mehr zu entdecken
Wer nach dem Besuch der Sonderausstellung noch Zeit hat, sollte sich auch die Dauerausstellung des EHMs anschauen. So ist dort zum Beispiel eine original erhaltene Ausgrabungsstätte zu sehen, die einen Einblick in die 1200-jährige Geschichte Lübecks gibt. Die Dauerausstellung ist rund um die großen Kontore der Hanse in Nowgorod, Brügge, London und Bergen konzipiert und zeigt die europäische Dimension des hansischen Handelsnetzwerks. So können Groß und Klein im mittelalterlichen Markttreiben von Brügge Gewürze erraten, Stoffe und Tierfelle ertasten und Kostüme aus der Hansezeit anprobieren. Alles ist atmosphärisch in Szene gesetzt, mit vielen Mitmach-Stationen für Kinder und Familien.
Ein guter Spürsinn ist beim digitalen »Abenteuer Hanse« gefragt. Mit dem Tablet unterm Arm, das kostenfrei an der Kasse ausgeliehen werden kann, können Kinder in ihrem eigenen Tempo durch die Dauerausstellung streifen. Dabei lösen sie Rätsel und Aufgaben und retten vielleicht sogar jemanden, der in der Hansegeschichte verloren gegangen ist.
Ihr Mein Lübecker Vorteil
Sie erhalten beim Besuch der Sonderausstellung gegen Vorlage der Mein Lübecker Kundenkarte 50 Prozent Eintrittsrabatt. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Besuch der Dauerausstellung sowie der Sonderausstellung kostenlos. Das gesamte Museum ist zudem stufenlos begeh- und befahrbar. Kontakt: Europäisches Hansemuseum Lübeck, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck, 0451 80 90 99 0, www.hansemuseum.eu. Täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr (außer am 24. Dezember).
Fotos: Lena Morgenstern/EHM