Obstbäumchen, Kräuter oder doch lieber Blumenklassiker wie Geranien und Zauberschnee? Wenn es um Garten und Balkon geht, stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen. Mein Lübecker stellt Ideen und Trends vor, die die Lust am Gärtnern wecken.
Für Gartenfreunde ist der 15. Mai dieses Jahr ein wichtiger Termin. Mit dem letzten Tag der Eisheiligen enden voraussichtlich die Frostnächte, und es beginnt die Zeit der sommerblühenden Pflanzen. Wer nicht so lange warten möchte, kann auch jetzt schon Garten oder Balkon verschönern. „Neben Frühlingsstauden wie Iberis, Primeln oder Goldlack eignen sich Zwiebelgewächse wie Fritillaria für eine lang anhaltende Frühlingsbepflanzung“, sagt Christine Schröder, die mit ihrem Mann Henrik die 1905 gegründete Gärtnerei Köhler leitet. „Dazu kommen auch Obst- und Rosengehölze oder andere Ziergehölze wie Flieder, Weide und Schneeball.“
Viele Gartenkräuter können ebenfalls im April gepflanzt werden. Bei besonders empfindlichen wie Rosmarin sollte man jedoch auf die Temperaturen achten. „Kräuter sind auf dem Balkon und im Garten sehr beliebt, insbesondere Klassiker wie Thymian, Oregano und Rosmarin“, weiß Stefan Kaben, Inhaber der 1911 gegründeten Gärtnerei Hinze. Man sollte zudem die Augen offen halten, rät er, denn es gebe bei den Kräutern jedes Jahr neue Pflanzen, und im Jahresverlauf ändere sich das Angebot.
Geranien sind am beliebtesten
Nach den Eisheiligen beginnt die Zeit der Sommerpflanzen, wobei die Geranien seit Jahren die Liste der beliebtesten Blumen anführen. Auch Petunien wie Million Bells, Husarenköpfchen, Zauberschnee, Männertreu und die lang blühenden Dipladenien mit ihren attraktiven Ranken sind gefragt.
Das Thema Nachhaltigkeit spiele bei der Bepflanzung ebenfalls eine wachsende Rolle, berichtet Christine Schröder. „Mehrjährige Pflanzen sind im Trend. Sie sollen ebenso robust wie schön und vor allem bienenfreundlich sein“, sagt sie. Auch bei den einjährigen Sommerblumen wird zunehmend auf Insektenfreundlichkeit geachtet.
„Noch vor 20 Jahren war der Markt komplett anders“, erinnert sich Stefan Kaben. „Früher hat man Tagetes, Tabak oder Fleißige Lieschen gepflanzt. Die Auswahl ist in den letzten 15 Jahren explodiert.“ Jedes Jahr kommen weitere Neuzüchtungen hinzu, etwa neue Farben für Geranien oder Rosen.
„Eine absolute Trendpflanze, die es erst seit wenigen Jahren gibt, ist der Bloombux“, sagt Kaben. Dieser Zwergrhododendron sei eine sehr gute Alternative zu allen Buchsbaumpflanzen, die wegen Pilzbefalls und des Schädlings Buchsbaumzünsler immer seltener würden. „Der Bloombux ist immergrün, lässt sich wie eine Hecke oder zur Kugel schneiden und blüht auch noch rosa oder lila“, so Kaben.
Obst aus eigenem Anbau
Wer lieber eigenes Obst ernten will, kann ebenfalls unter einer großen Zahl von Sorten wählen. Vor allem Gartenbesitzer können sich leicht ein schönes Bäumchen pflanzen. Zunehmend sind dabei alte Sorten gefragt – etwa Büttners Rote Knorpelkirsche oder die Apfelsorte Kaiser Wilhelm. „Man sollte aber unbedingt darauf achten, dass es einen weiteren Baum der Sorte in der Nähe gibt, damit sie sich gegenseitig bestäuben können“, rät Kaben.
Wer einen Balkon hat, muss aufs Obst allerdings nicht verzichten. Auch bei Mini-Obstbäumen wächst die Vielfalt, vom Apfelbaum im Kübel über die Zitrone bis zur Kumquat. Oder sollen es gleich mehrere Sorten sein? „Wir führen Bio-Obstbäume als Stamm oder auch als Trio mit drei verschiedenen Sorten im Topf. Diese können in allen frostfreien Zeiten gepflanzt oder auch in Kübel gesetzt werden“, erläutert Christine Schröder.
Doch mit der richtigen Pflanze allein ist es nicht getan. Neben hochwertigen Blumen und Gehölzen mit kräftigen Wurzeln sollte man immer auch auf nährstoffreiche Erde und guten Dünger achten. Auch dazu beraten die Lübecker Gärtnereien und Bauhäuser gern. Gleiches gilt für Kübel und Kästen, die idealerweise Wasserspeicher oder Bewässerungssysteme enthalten. Das zahlt sich später an warmen Sommertagen besonders aus, damit man lange etwas von seinem Paradies im Garten oder auf dem Balkon hat.
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