Eine mit Blüten verzierte Hochzeitstorte, eine Torte in Form einer Gießkanne oder als süßer Koala – die Werke von Monja Rönneburg sind kreativ und ausgefallen. Mit ihrem Geschäft Bäcktakulär in der Lübecker Innenstadt hat sich die Konditormeisterin, die ursprünglich Zahntechnikerin war, ihren großen Traum erfüllt. Im Gespräch mit dem Mein Lübecker Magazin erzählt die 32-Jährige, wie es zur Gründung ihrer Konditorei kam.
Interview: Sarah Lohmann
Mein Lübecker: Von der Zahntechnikerin zur Konditormeisterin – wie kam es dazu?
Monja Rönneburg: Als ich den Beruf der Zahntechnikerin ausgeübt habe, habe ich jedes Wochenende hobbymäßig Torten gebacken, bis ich immer mehr Anfragen erhielt. Längst nicht nur aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Ich musste mich also entscheiden: Springe ich ins kalte Wasser und arbeite mit meinen Torten oder hänge ich mich richtig rein in meinen Job als Zahntechnikerin? Nun, ich habe ersteres gewählt, meine Konditor- und Patissier-Ausbildung und anschließend meinen Meister gemacht. 2018 eröffnete ich dann meine eigene Konditorei. Bäcktakulär ist also die Erfüllung meines Lebenstraums. Meine erste Immobilie habe ich von einer wunderbaren Frau gemietet, die sogar die Monatsmiete um 150 Euro reduzierte, weil sie an meine Idee und mich glaubte.
Und wie ging es dann weiter?
Am Eröffnungstag haben mein Verlobter Lucas und ich geheiratet. Er ist ein fester und unerlässlicher Bestandteil von Bäcktakulär – mir liegt Buchhaltung nicht so gut, ihm als Bankkaufmann, der früher im Prozessmanagement sowie in der Unternehmensberatung der Sparkasse Lübeck gearbeitet hat, dafür umso mehr. Inzwischen sind wir vom Ein-Frau-Betrieb zum Zehn-Personen-Unternehmen gewachsen und haben im November 2023 unser Café eröffnet.
Ihre Torten sind Kunstwerke. Was waren bisher Ihre größten Projekte?
Wir haben einmal für ein Firmenjubiläum eine 10 Meter lange Torte kreiert. Damals waren wir noch in unserem ersten, sehr kleinen Laden, der nur etwa sechs Meter lang war. Wir mussten die Torte deshalb vor Ort zusammensetzen. Das war verrückt! Inzwischen sind wir zum dritten Mal umgezogen und haben diese Probleme nicht mehr. Spannend war auch die Torte in Schiffsform für eine Reederei – die hat 65 Kilogramm gewogen!
Solche Torten gibt es nur auf Bestellung, oder?
Ja, wir produzieren Kreationen für alle Anlässe – angefangen bei Geburtstagen, Einschulungen, Konfirmationen über Hochzeiten bis hin zu Firmenjubiläen.
Wo liegt man da preislich?
Das ist ganz unterschiedlich und kommt natürlich auf die Gästezahl und Tortengröße an. Geburtstagstorten liegen zwischen 70 und 90 Euro, bei Hochzeiten sind es abhängig von Umfang und Aufwand der Dekoration von 250 bis 900 Euro.
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?
Oh, viele Ideen bringt mir auch der Wahnsinn in meinem Kopf (lacht). Ich habe so viele Ideen und freue mich immer sehr darauf, diese ungezwungen umsetzen zu können. Wenn meine Kunden sagen: „Monja, mach einfach“, ist das für mich ein echter Vertrauensbeweis. Außerdem schaue ich viel in den sozialen Netzwerken oder suche themenspezifisch nach Ideen. Es gibt natürlich auch immer Tortentrends, die ich gerne aufgreife. Fondant, also die Zuckermasse, mit der Torten komplett bedeckt werden, sind heute nicht mehr so beliebt, deswegen haben wir uns davon entfernt. Stattdessen liegen Naked Cakes im Trend, also Torten ohne Glasur. Ich selbst arbeite lieber mit Cremes als Überzug. Sehr schön finde ich Torten, die mit einer Schokoladen-Sprühschicht überzogen werden. Das erzeugt einen samtigen Effekt. Dieser Trend ist aber gerade erst im Kommen und noch nicht wirklich bekannt in Deutschland.
Ihr Café ist ja noch sehr neu. Was zeichnet es aus?
Wir wollten einen Wohlfühlort für alle schaffen und ich glaube, das ist uns gut gelungen. Wir haben 30 Plätze auf einer großen Fläche – Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen oder Hunden können sich dadurch frei und nicht beengt bewegen. Klar könnte man noch fünf weitere Tische unterbringen und mehr Geld verdienen, aber das entspricht nicht unserer Philosophie. Etwas für alle zu bieten, setzt sich beim Angebot fort: Es gibt immer auch vegane oder glutenfreie Optionen.
Was für Torten gibt es im Café?
Es gibt hauptsächlich Törtchen mit einem Durchmesser von 7 Zentimetern. Darunter sind immer unsere ausgefallenen Cheesecake-Varianten. Beliebt ist beispielsweise unser Lemon-Curd-Törtchen mit einer gelben Kugel, die aufgeknackt wird und mit flüssigem Lemon Curd gefüllt ist. Es gibt auch Double-Chocolate- und Oreo-Cheesecake sowie klassische Kreationen, zum Beispiel einen Aprikose-Schmand-Kuchen. An den Wochenenden bieten wir aufwendigere Törtchen an – „The Lemon“ zum Beispiel, das an einen Patissier aus Frankreich angelehnt ist. Darin wird eine ganze Zitrone samt Schale, Fruchtfleisch und Saft verarbeitet – unser Highlight. Darüber hinaus gibt es leckere Cupcakes. Während „The Lemon“ bei einem Preis von 6,50 Euro liegt, starten die Cupcakes bei 3,80 Euro.
Inzwischen geben Sie Ihr Wissen auch in Kursen weiter. Wie laufen die?
Unsere Kurse und Workshops sind sehr gefragt. Ich mache diese anders als vergleichbare Anbieter – bei mir kommt man am Vorabend, um die Böden zu backen und die Cremes herzustellen. Vorgefüllte Torten gibt es nicht, weil ich den Teilnehmern zeigen möchte, wie Torten nicht nur gut aussehen, sondern auch gut schmecken. Neben Torten-Workshops gibt es auch Macaron-Kurse; und zu Ostern habe ich einen Kurs veranstaltet, in dem ich gezeigt haben, wie Cupcakes liebevoll dekoriert werden.
Worauf achten Sie in Sachen Geschmack?
Bei mir kommt nichts Künstliches zum Einsatz, ich verzichte auf Aromastoffe und Convenience-Lebensmittel. Stattdessen verwende ich Früchte und liebe es, verschiedene Komponenten ungewöhnlich miteinander zu kombinieren.
Was heißt das?
In meiner Meisterprüfung habe ich Kürbis-Macarons mit Gorgonzolacreme und Birnenkaviar kreiert – das war schon sehr außergewöhnlich (lacht). Gängiger ist zum Beispiel die Verbindung von Erdbeere und Basilikum mit Limette und Pinienkernen – das ist ein echtes Geschmackserlebnis.
Sie bilden auch aus, oder?
Ja, damit habe ich 2019 direkt gestartet, obwohl ich mich damals noch nicht so richtig bereit dazu gefühlt habe. Trotzdem war der Weg richtig und wichtig. Heute habe ich eine Power-Gesellin, das ihre Ausbildung als eine der Jahrgangsbesten abgeschlossen hat; und ich habe eine Auszubildende, die extra von Leverkusen nach Lübeck gezogen ist, um bei mir zu lernen. Auch im Café habe ich tolle, verlässliche Aushilfen und einen richtig guten Barista – ganz ohne öffentliche Stellen-Ausschreibung. Sie alle haben ihren Weg zu mir gefunden und das ist wunderbar.
Was schätzen Sie besonders an Bäcktakulär?
Neben meinem großartigen Team ist das zum einen die tolle Verbindung zwischen Lucas und mir. Dadurch wurde der Betrieb zum Familienunternehmen. Es ist toll, dass unsere Familien so hinter uns stehen und uns jederzeit den Rücken stärken. Zum anderen schätze ich es sehr, dass ich so viele kreative Freiräume habe, denn es gibt noch jede Menge Entwicklungs- und Wachstumspotenzial. Daran erkenne ich, dass ich mit Bäcktakulär alles richtig gemacht habe.
Aber das bedeutet sicherlich auch eine Menge Stress?
Klar, es ist viel Arbeit, aber wir sind alle mit dem Herzen dabei. Jetzt ist erstmal das Ziel, uns mit dem Café weiter einzupendeln und dann wird der Online-Shop in Angriff genommen – damit können wir unsere schokoladenüberzogenen Leckerbissen bundesweit anbieten.
Und was verbindet sie mit der Sparkasse?
Zum einen natürlich mein Mann Lucas (lacht). Zum anderen schätze ich das jederzeit freundliche Miteinander mit der Sparkasse schon immer sehr, mit der Sparkasse zu Lübeck hat sich eine enge, wertschätzende Geschäftsbeziehung entwickelt.
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Als Mein Lübecker Kunde erhalten Sie 3 Prozent Rabatt auf Konditorei-Bestellungen. Einfach telefonisch unter 0178 4125308 oder unter www.baecktakulaer.de mit dem Stichwort „Mein Lübecker“ bestellen und bei Abholung Ihre Sparkassen-Card (Debitkarte) mit Mein Lübecker Logo vorlegen. Zudem erhalten Sie 5 Prozent Rabatt auf Kurse. Diese Vorteile sind nicht mit anderen Aktionen und Rabatten kombinierbar.