Ausbildungsberufe mit Zukunft

Es gibt 328 Ausbildungsberufe in Deutschland. Und genau wie die Arbeitswelt verändern sich aktuell auch Berufsbilder rasant und permanent. Welche Berufe künftig die besten Chancen bieten.

Text: Katja Stricker

Schule fertig – und was dann? Diese Frage stellen sich viele Jugendliche und junge Erwachsene. Laut einer aktuellen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung streben 45 Prozent aller Schüler nach dem Abschluss eine Berufsausbildung an. Die Auswahl an Berufen ist gigantisch. Wie findet man da den, der zu einem passt? 43 Prozent der jungen Menschen mit Abitur gaben in der genannten Umfrage an, sich über Ausbildungsberufe von der Schule nicht gut informiert zu fühlen. Schüler mit Mittlerem oder Hauptschulabschluss fühlen sich zwar besser informiert, bewerten ihre Chancen am Ausbildungsmarkt aber deutlich pessimistischer als diejenigen mit höherer Schulbildung.

Dabei haben die meisten keinen Grund zur Sorge: Seit Jahren bleiben viele Ausbildungsstellen unbesetzt. 2023 waren es laut Berufsbildungsbericht des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) deutschlandweit 73.400 Stellen – ein neuer Höchststand und ein Plus von 38 Prozent im Vergleich zu 2019.

Über 1000 Euro erhalten viele Auszubildende im ersten Jahr. In den östlichen Bundesländern liegt die Vergütung aber meist sehr viel niedriger als im Süden Deutschlands. Kfz-Mechatroniker erhalten 679 bis 990 Euro im ersten Lehrjahr.

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft ist vor allem in den Bereichen Sozialarbeit, Erziehung und Pflege der Nachwuchs- und Fachkräftemangel gravierend. Zudem fehlt viel Personal im Handwerk und in den IT-Berufen. Zukunftssichere Jobs sind daher zum Beispiel Erzieherin und Erzieher, Pflegekraft, Sozialarbeiter oder Sozialpädagogin; außerdem IT-Fachkraft und Handwerker im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

Problem Berufsorientierung

Gerade in diesen Bereichen lohnt sich ein Blick, ob nicht ein passender Ausbildungsberuf dabei ist. Doch das weiß nicht jeder. „Viele Jugendliche leiden unter einem großen Orientierungsproblem“, sagt Felicia Ullrich, Ökonomin und Initiatorin der Studie „Azubi-Recruiting-Trends“. „Die gigantische Zahl der Ausbildungsberufe und die ständig neuen und sich wandelnden Angebote überfordern viele Schulabgänger.“

Die schulische Berufsorientierung hat nicht zuletzt durch die Coronapandemie stark gelitten. Wichtige Aktivitäten wie die Berufsberatung, der Besuch von Ausbildungsmessen, Praktika und Schnuppertage seien ausgefallen, bedauert Ullrich. „Bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsberuf können die Unterstützung und Beratung der Eltern und Familie hilfreich sein. Aber Eltern sollten nicht für den Nachwuchs suchen, sondern helfen, wie und wo sie suchen könnten“, rät sie. Hilfreich können Ferienjobs und Schnupperpraktika sein. Oder man lädt Bekannte und Verwandte ein, bei einem Familiennachmittag über ihren Beruf und die Karrieremöglichkeiten zu berichten.

„Wichtig ist es generell, zu schauen, welche Talente und Interessen Sohn oder Tochter wirklich haben. Denn nicht jedes Talent wird in der Schule sichtbar“, sagt Ullrich. Auch Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit sowie Aktionen wie etwa der Girls’ Day sollten die Schulabgänger nutzen, um in neue Berufe hinein­zuschnuppern, denn abseits der beliebten Klassiker wie Kfz-Mechatroniker oder der Büro-, Einzelhandels- und Industriekaufleute (siehe Tabelle) entstehen jedes Jahr neue, spannende Berufsbilder.

Bedrohte Traditionsberufe

Durch demografischen Wandel, Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden künftig zahlreiche Ausbildungsberufe wegfallen oder sich grundlegend verändern. Besonders viele traditionsreiche Handwerksberufe sind bedroht oder werden sich wandeln. Das eröffnet auch Chancen.

Einige Ausbildungsberufe wurden bereits in den vergangenen Jahren modernisiert, etwa die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Letzterer wird zum Experten für polymere Werkstoffe ausgebildet und stellt Bauteile aus Kunststoff oder Kautschuk her, richtet Maschinen und Anlagen ein und überwacht Produktionsprozesse und die Qualität des Endprodukts.

Auszubildende zum Koch oder zur Köchin verdienen 708 bis 1032 Euro im ersten Lehrjahr.

Außerdem kommen immer neue Berufsbilder hinzu. So gibt es beispielsweise seit dem vergangenen Jahr den neuen Ausbildungsberuf zum Gestalter für immersive Medien. Wer sich für diesen innovativen Beruf entscheidet, lernt, wie er virtuelle Welten und 3-D-Modelle kreiert sowie Prototypen und Animationen entwirft. In der ebenfalls neuen Ausbildung Mediengestalter Digital und Print lernen Azubis, Layouts für Printmedien zu erstellen, und kombinieren Text-, Bild- und Videodateien zu multimedialen Beiträgen, etwa für Social-Media-Kanäle.

Schlechte Zukunftsaussichten bescheinigt der Job-Futuromat des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung dagegen Berufen wie Schuhmacher, Lager- und Transportarbeiter, Reisebüroangestellter, Dolmetscher und Übersetzer sowie Buchhalter.

1066 Euro Ausbildungsvergütung

Nach der Schule als Azubi ins Berufsleben einzusteigen, kann sich übrigens auch finanziell lohnen. Auszubildende in tarifgebundenen Betrieben erhielten 2023 nach Angaben des BIBB im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre 1066 Euro brutto im Monat. Dabei gibt es starke Unterschiede: Überdurchschnittlich viel verdienten beispielsweise 2022 laut Statistischem Bundesamt Azubis in Gesundheits- und Pflegeberufen. Ihr Monatsverdienst lag im Schnitt bei 1139 Euro.

Als angehender Bäcker oder angehende Bäckerin erhält man 708 bis 1003 Euro im ersten Lehrjahr.

Ausbildungen in Luftfahrtberufen, etwa zur Fluglotsin oder zum Fluglotsen, wurden mit rund 1050 Euro brutto im Monat vergütet. Im Handwerk gab es im Schnitt 900 Euro brutto monatlich. Am wenigsten wurde in Künstlerberufen gezahlt: Auszubildende in den Bereichen Musik, Fotografie oder Grafikdesign mussten sich monatlich mit durchschnittlich 780 Euro brutto zufriedengeben.

Doch der Verdienst während der in der Regel dreijährigen Ausbildung sollte nicht das entscheidende Kriterium für die Berufswahl sein, denn: Eine Lehre ist eine gute Basis für einen erfolgreichen Karriereweg. Viele Azubis werden übernommen – laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung waren es 2021 rund 74 Prozent – und können sich dank berufsbegleitender Weiterbildungen zur gefragten und gut bezahlten Fach- und Führungskraft weiterentwickeln.

Fotos: iStockphoto

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